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 Wohlbefinden und Gesundheit – durch „wirksame Worte“

Das Wort „Suggestion“ weckt oft negative Empfindungen. Viele denken dabei an raffiniert formulierte Worte, an geschickt eingesetzte Redewendungen, mit denen ahnungslose Zeitgenossen manipuliert oder getäuscht werden sollen. Zumindest gelten Suggestionen im Allgemeinen – völlig zu Recht – als „werbewirksame Verführer“.
Doch gerade weil verbale „Einflüsterungen“ so intensiv und nachhaltig wirken, können sie auch das Wohlbefinden von Körper und Seele steigern, die innere Harmonie fördern und sogar Heilprozesse merklich beschleunigen. Die erstaunliche Kraft gezielt eingesetzter suggestiver Worte wird bereits seit mehr als einem Jahrhundert wissenschaftlich erforscht und hat in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit zunehmendes Interesse geweckt.


„Einbildung“ durch Autosuggestion

Anfang des letzten Jahrhunderts entwickelte der französische Apotheker Emile Coué die sogenannte bewusste Autosuggestion aufgrund einer erstaunlichen Erfahrung: Ein Patient mit chronischen Schmerzen, der jahrelang erfolglos in ärztlicher Behandlung war, bat ihn um ein wirksames Medikament. Coué verabreichte ihm aber kein Schmerzmittel, sondern Tabletten mit einer völlig wirkungslosen Substanz. Trotzdem brachte dieses Scheinpräparat den ersehnten Erfolg: Der Schmerzkranke war wenig später beschwerdefrei. Heute ist der Placebo-Effekt natürlich weithin bekannt. Doch damals war diese erstaunliche Heilung für den Apotheker ein „Aha-Erlebnis“.

Von nun an beschäftigte er sich systematisch mit der Wirkung verbaler Suggestionen. So fand er heraus, dass die Wirkung eines Medikaments durch zuversichtliche Bemerkungen („Diese Arznei wird Ihnen ganz sicher helfen ...“) deutlich verstärkt werden kann. Daraus folgerte Coué: In dem festen Glauben an dieses „Heilsversprechen“ – also in der positiven Selbstbeeinflussung – liegt letztlich der Schlüssel zur Genesung.

Mithilfe der Erfahrungen von Tausenden Patienten entwickelte der in den folgenden Jahren die Methode der bewussten Autosuggestion. Grundlage dieser Selbsttherapie sind positive Leitsätze, die in täglichen Wiederholungen gesprochen werden sollen. Diese bedeutende Entdeckung ist auch heute noch unbestritten und gilt als wichtige Basis der modernen Suggestionsforschung.


Entspannung durch Autogenes Training

Der Berliner Nervenarzt Johannes Heinrich Schultz entwickelte in den 1920er Jahren das Autogene Training als Entspannungs- und Suggestionsverfahren. Diese auch heute noch populäre suggestive Methode wird meist in Gruppensitzungen unter fachkundiger Anleitung vermittelt. Die Suggestion von Schwere entspannt die jeweils angesprochene Muskulatur und die Vorstellung von Wärme erweitert die entsprechenden peripheren Blutgefäße. Die sogenannte Herzübung stabilisiert den Kreislauf, während eine suggestive Beeinflussung der Atmung den gesamten Organismus beruhigt. Weitere Übungen richten sich auf eine intensivere Durchblutung innerer Organe sowie auf eine Lockerung des Kopfbereichs.

Diese Suggestionsmethode beschränkt sich aber nicht allein auf körperliche Entspannung, sondern es werden auch „formelhafte Vorsätze“ empfohlen, die organische und seelische Bereich gezielt ansprechen können. Die Oberstufe des Autogenen Trainings beschäftigt sich ausschließlich mit inneren Bildern oder Fantasiereisen. Somit ist sie Vorläufer des mentalen Trainings sowie moderner hypnotherapeutischer Methoden.


Hypnose durch indirekte Suggestionen

Als bedeutendster Pionier aktueller Suggestions- und Hypnosetechniken gilt der amerikanische Arzt und Psychotherapeut Milton Erickson. Während seiner jahrzehntelangen Forschung und Praxis seit Anfang der 1940er Jahre hat er anhand zahlloser Fallbeispiele beeindruckend dokumentiert, dass körperliche Beschwerden und seelische Störungen allein mit geschickt formulierten und kreativ eingesetzten Suggestionen, ja allein durch beiläufig eingestreute „wirksame Worte“ gelindert oder behoben werden können.

Erickson verwendete teilweise Wachsuggestionen, versetzte seine Patienten aber meist in hypnotische Trance. Dabei verzichtete er auf die klassischen, „autoritären“ Induktionen – stattdessen nutze er die überraschende Wirkung indirekter suggestiver Formulierungen. Seine einfallsreichen, originellen therapeutischen Ansätze sind legendär und haben die moderne Hypnotherapie, aber auch die Systemische Therapie sowie das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) grundlegend geprägt.


Fit und gesund durch Tiefensuggestion

Da „wirksame Worte“ das körperlich-seelische Wohlbefinden spürbar fördern, ja Krankheiten heilen können, habe ich seit den 1970er Jahren die wesentlichen Elemente der klassischen Entspannungs- und Suggestionsverfahren mit akustischen Medien kombiniert und zu einem mühelos anwendbaren Selbsthilfeverfahren weiterentwickelt.
Über damals innovative Stereo-Kopfhörer wurden simultan gesprochene und geflüsterte Suggestionen eingespielt, wobei speziell komponierte Entspannungsmusik im Ruhepuls-Takt von 60
Tiefensuggestion
Schlägen pro Minute („PulsTakt60“) nicht als akustische Untermalung gedacht war, sondern mit den suggestiven Worten eine harmonische Einheit bildete. Ergänzende Naturgeräusche (Meeresrauschen, Vogelzwitschern) regten zusätzlich die Fantasie an und weckten innere Bilder – als indirekt-suggestive Verstärkung der Tiefenentspannung.

Die besondere psychologische Wirkung der Tiefensuggestion entsteht vor allem durch den
Einsatz nicht-direktiver Formulierungen und bildhafter Vorstellungen. So steht dem Anwender der notwendige Freiraum zur kreativen Entfaltung eigener Ressourcen zur Verfügung.



Studien zur Tiefensuggestion

Heute gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass Suggestionsmethoden in allen Lebensbereichen nützlich, hilfreich und heilsam sind – im Alltag wie in Praxis und Klinik. Auch die Tiefensuggestion hat sich in verschiedensten medizinischen und psychologischen Bereichen hervorragend bewährt, vor allem weil sie über Tonträger (CD oder MP3) immer und überall verfügbar und einfach anwendbar ist.

Sogar auf Ungeborene übt allein die spezielle Hintergrundmusik eine beruhigende Wirkung aus, wie eine bemerkenswerte Studie in einer gynäkologischen Praxis belegt. 40 schwangere Frauen wurde die PulsTakt60-Musik dargeboten – und das CTG signalisierte bereits nach etwa zehn Minuten bei den meisten Föten einen Schlafrhythmus, also eine tiefe Beruhigung.

In einer Schmerzambulanz wurden mit rund 100 Patienten schmerzlindernde Suggestions-muster getestet und mit medizinischen Behandlungsmethoden kombiniert. Bei Patienten, die einer suggestiven Beeinflussung aufgeschlossen gegenüberstanden, war eine kombinierte Therapie der rein medizinischen Behandlung deutlich überlegen. Auf der Grundlage dieser bemerkenswerten Studie habe ich dann die Tiefensuggestions-CD „Den Schmerz besiegen“ entwickelt.

Eine Studie mit Angst-Patienten hat bewiesen, dass die Tiefensuggestion in Kombination mit einem Anxiolytikum Phobien und Panikattacken intensiver – und vor allem dauerhafter – lindert als eine ausschließlich medikamentöse Behandlung. Die CD „Ängste überwinden“ ist das Ergebnis dieser umfangreichen empirischen Analyse.

Die beruhigende und Angst lösende Wirkung der speziellen PulsTakt60-Musik im Warte- und Behandlungszimmer haben viele Hundert Ärzte und Heilpraktiker immer wieder bestätigt.
Außerdem wurde von ihnen häufig darauf hingewiesen, dass Patienten die Wartezeit als
angenehmer und deutlich kürzer erlebten.

Während psychotherapeutischer Behandlungen kann die Tiefensuggestion natürlich nicht angewandt werden. Aber: Dezent eingespielte PulsTakt60-Musik erleichtert Entspannungsübungen (z. B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson) oder verhaltenstherapeutische Interventionen (z. B. Desensibilisierung bei Angststörungen).
Bestimmte Tiefensuggestionstitel (z. B. „Lebensmut statt Depression“) können aber die Zeit zwischen den Sitzungen überbrücken helfen, indem sie die Wirkung der therapeutischen Gespräche unterstützen und ihre Nachhaltigkeit verstärken.

Weitere Informationen unter: www.vtm-stein.de

Autor: Dr. Arnd Stein, » Autorenprofil bei Wellness-und-Entspannung
Diplom-Psychologe und Psychotherapeut, ist als Komponist zahlreicher Entspannungsmusik-CDs, Sachbuchautor und Urheber eines neuen Suggestionsverfahrens sowie durch Rundfunk und Fernsehsendungen bekannt.
Seine Entspannungsmusik- und Suggestionstitel sind als CD oder MP3 bei entspannungsshop.de und über den Buchhandel erhältlich.

 
Fotos:
Frau mit Kopfhöhrern (oben), ©contrastwerkstatt, fotolia
Hintergrund122 (mitte), ©Gerd Altmann
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