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 Risiken esoterischer Praktiken

Immer mehr Menschen befassen sich mit Esoterik und Spiritualität. Die Bandbreite an Angeboten ist umfangreich: Sie reicht vom Handauflegen zur Aktivierung der Selbstheilkräfte über Reinkarnationstherapien bis zur Zukunftsvoraussagung in Form von Hellsehen oder Kartenlegen. Grundsätzlich gibt es kaum etwas gegen Esoterik zu sagen. Sollen mit ihr jedoch psychische oder körperliche Erkrankungen geheilt werden, kann es gefährlich werden.


Hellsehen kritisch betrachtet
Zahlreiche Personen, die Hellseher aufgesucht haben, waren beeindruckt. Einige Wissenschaftler sehen in dieser Art der Esoterik durchaus einen Nutzen – jedoch nur bei beiderseitiger Vorsicht. Ihrer Meinung ist die derzeitige Okkultwelle mit Vorsicht zu genießen. Sie halten es für notwendig, dass sich die Parapsychologie sachgerecht mit soziologischen Problemen auseinandersetzt. Wie überall gibt es im Bereich der Hellseherei auch schwarze Schafe. Sie nutzen die Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte von hilfesuchenden Menschen aus.

Wer sich die Zukunft voraussagen lassen will, sollte den Anbieter genauestens überprüfen. Dass es Leute gibt, denen diesbezügliche Fähigkeiten in die Wiege gelegt wurden, soll hier nicht bestritten werden. Generell lässt sich sagen, dass die Mehrzahl der „Naturtalente“ das tiefgehende Bedürfnis hat, Interessierten zu helfen. Unter ihnen sind viele, die ihre Veranlagung als Gnade oder Gottesgabe ansehen. Sie bieten ihre Dienste oftmals kostenlos oder für einen geringen Betrag an. In der Regel verfügen „echte“ Hellseher über ein außergewöhnliches Verantwortungsbewusstsein, zudem über strikte ethische Grundsätze.



Kann Esoterik eine psychologische Behandlung ersetzen?
Es gibt einige Ärzte, die Esoterik in ihre medizinische Behandlung zur Unterstützung mit einbeziehen und zu diesbezüglichen Therapien raten – allerdings nur als Ergänzung, niemals alleine. Besonders kritisch wird es, wenn es sich um psychisch kranke Patienten handelt. Heutzutage gibt es unzählige Anbieter esoterischer Praktiken. Sie kommen uns Menschen gerade recht, denn durch unseren von Stress und Druck geprägten Alltag steigt die Zahl der psychischen Leiden an. Da viele Betroffene den Weg zu einem Therapeuten scheuen, greifen sie auf Fern- und Wunderheiler zurück. Das Risiko, auf einen Scharlatan zu treffen, ist allerdings hoch. So bleiben Psychosen und Co. unbehandelt, teilweise verstärken sich die Probleme durch unsachgemäße Verfahrensweisen der betrügerischen Heiler.


Eine gefährliche Praktik: Reinkarnation
Es gibt einige esoterische Alternativen, die zwar harmlos, jedoch in keinster Weise hilfreich sind. Weiterhin stehen verschiedene Praktiken im Angebot, die als gefährlich gelten, darunter die nachfolgend beschriebene Reinkarnation.

Reinkarnationstherapie
Sie wird häufig von Sekten angewandt und zählt zu den gefährlichen Techniken. Ihr Ziel ist es, Lösungen für Probleme aus vergangenen Leben zu finden. Teilnehmer werden in ihre frühere Zeit zurückgeführt, vor dem Hintergrund: Im aktuellen Leben widerfährt uns das, was wir anderen damals angetan haben. Zahlreiche Mediziner sehen darin einige Gefahren. Durch Rebirthing, eine esoterische Atemtechnik, die eine Art Trance auslöst, gelangt der Teilnehmer in sein früheres Leben. Negative Erinnerungen sollen dort ein weiteres Mal erlebt werden. Manchmal entsteht dadurch eine Retraumatisierung, Psychologen schließen auch entstehende Halluzinationen durch Hyperventilation nicht aus. Gemäß Experten handelt es sich jedoch in der Regel nicht um Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen, sondern um zur Seite geschobenen Traumata. Aufgrund des erneuten physischen Erlebens entstehen nicht selten Schuldgefühle oder Traumatisierungen, die manche Menschen in den Suizid treiben.

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Fehlende Ausbildungsmöglichkeiten
Im Prinzip kann man davon ausgehen, dass die meisten Esoteriker besten Gewissens und mit guten Absichten ihre Praktiken anbieten. Da es aber weder eine Ausbildung noch ein Berufsbild gibt, lässt sich die Seriosität nur schwer nachvollziehen. Während Psychologen zunächst fünf Jahre studieren müssen, macht zum Beispiel ein Heilpraktiker zur Behandlung psychisch kranker Personen nur eine einzige Prüfung. Für den Einsatz von esoterischen Fähigkeiten gibt es nicht einmal einen Zulassungsschein.

Bild: Jean Didier auf Pixabay
 
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